Auf dem Gelände der Industriebrache Waagenfabrik Widra in Aachen wurde ein
Planungskonzept entwickelt, daß durch Ergänzung von Neubauten und teilweisen
Abriss der Fabrikationshallen die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers
ermöglicht. Mietergärten und ein Spielplatz entstehen auf den bisher versiegelten
Industrieflächen. In einem Neubau an der Eifelstraße und in den umgebauten
Fabrikationshallen entstanden 23 öffentlich geförderte Wohnungen und zwei
ambulant betreute Gruppenwohnungen, sowie Räume für zwei Praxen.
Die Neubauplanung der Baulücke schließt die Blockstruktur und schafft auf fünf
Etagen attraktiven Wohnraum mit Blick in die Baumkulisse des Ostfriedhofs.
Im Erdgeschoß wird gewerblich genutzt. Eine großzügige Einfahrt läst eine
Wegeverbindung zu den im Blockinnenbereich gelegenen ehemaligen Verwaltungs-
und Fabrikationshallen zu. Der angrenzende Ziegelbau wird unter Erhalt einer
historischen Ziegelfassade in acht Wohnungen umgebaut.
In einer zweiten Halle, der 7,5m hohen Waagenhalle wurden zwei Kranbahnen
demontiert um nun im Erdgeschoß sechs altengerechte Wohnungen mit direkten
Außen- und Gartenzugang einzubauen. Das ca. 700m² große Obergeschoß teilen
sich zwei betreute Wohngruppen für alte Menschen mit jeweils acht Bewohnern.
Hier wird eine neuen Wohnform für Menschen die nicht mehr alleine zu Hause leben
wollen oder können als eine der ersten Projekte in Nordrhein Westfalen realisiert.
Die Planung verwandelt die Gewerbeflächen durch großflächige Entsiegelung und durch entschieden Eingriffe in die Bausubstanz in eine neues lebendiges Quartier ohne die ehemalige Nutzung zu verschleiern.
[Fotos: Hans Jürgen Landes Fotografie, Dortmund und Florian Schweitzer, Aachen]